tag:blogger.com,1999:blog-73139640312092573912024-03-13T22:43:59.815-07:00Innen nach außenUnwirklich ist die Realität. Paradox, doch löst sich nichts auf. Es entstehen immer neue Welten. Die einen schmeicheln dem schönen Leben, andere sind ihm Spinnefeind...Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.comBlogger48125tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-28137581049337234182011-05-30T15:45:00.000-07:002011-05-30T15:45:48.269-07:00Vom 26. Mai, dem Geburtstag meiner lieben Mutter, an dem ich auf Phosphor und die Bamberger Elegien trafZeitschriften, Schriften, gebundenene Gedanken, Meinungen, Gefühle gar - wie Rinnsale floss dieser Tag, Eins ins Andere, ohne Ahnungen, ohne ein Wissen von dem, was geschrieben steht.<br />
Gebunden werden nun die verwehten Wolken und Wölkchen des Tages, die es nicht zu einem ordentlchen Gewitter brachten. Sie waren schon in Fetzen, wie Federn vom Kiel gerupft, zerrissen in alle Winde.<br />
Ich binde nun - band sie heut alle, die Träumer und Denker, ohne selbst auch nur einen Gedanken mich in Schranken weisen zu lassen - das Gewucher aus fleischigen Strängen zusammen. War streng mit mir, hab mich nicht führen lassen, nicht entführen lassen von Massen von Gelegenheiten, denn sie wollen, dass ich zu wissen glaube, doch ich weiß nur um das Geheiß der Ordnung, die zu ergründen wir täglich aufstünden, so wir sie kennten und so eine Chance bestünde, dem Befehl zu entkommen. Macht über Andere - welch zarter Glaube - ohne zu kennen die eigene Kraft, das eigene dunkle Erdenloch und die feuchten Wiesen; ohne jemals versunken zu sein; ohne jemals zu gründeln im Schlamm nach den Tieren. Stattdessen im Rauschen von Heuschreckenschwärmen, die Alles rings um sich, nein, in sich fressen, sich dann in glühender Hitze wärmen, und ewig das laute Zischen ersehnen, ein sattes Knacken, das sie dazu verknackt sich zu befreien, darin vergehen sie und daran vergehen sie sich.<br />
Die Sonne geht unter. (Ja, wirklich?)<br />
Die Dämmerung in meinen Augen, das Gewicht des Tages - Alles saugt der Horizont in sich auf. Bleierne Lider sind fast erstarrt und da zieht die Freiheit bei Dir ein.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-48778825936170826952011-05-30T13:14:00.000-07:002011-05-30T13:14:32.988-07:00Wahre Liebe (Nicht von mir, sondern für mich!)Mein Herz erblüht, wenn ich erblicke<br />
deines Antlitz schönen Schein.<br />
Liebe meine Seel' erquicket -<br />
ewig möcht' ich mit Dir sein.<br />
<br />
Trinken möcht' ich und mich laben<br />
an deiner Liebe Überfluss.<br />
Jede Zeit in diesen Tagen<br />
ist der himmlischste Genuss.<br />
<br />
Bin für dich da wie Fels in Brandung,<br />
wenn dein Leben stürmisch ist.<br />
Bin der Stern für dich am Himmel,<br />
wenn dir die Orientierung lischt.<br />
<br />
Bin dein Licht in dunkler Nacht,<br />
wenn deine Seele sich verliert.<br />
Halt dich fest in meiner Liebe,<br />
wie es deinem Sein gebührt.<br />
<br />
Seh' dich selig schlummernd liegen,<br />
könnt' es schau'n tagaus, tagein.<br />
Süße Lippen, voller Wonne<br />
küss' ich sie jahraus, jahrein.<br />
<br />
Hände, die vor Lust erglüh'n,<br />
nach Dir zu tasten und zu spür'n;<br />
Körper, die im Rausch vollenden,<br />
wohin der Himmel sie geführt.<br />
<br />
(C) by Rae ShyneNellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-69452080860099645522011-05-04T16:49:00.000-07:002011-05-04T16:49:37.600-07:00Ich willIch will Dich ganz fest halten,<br />
Nicht über Dich walten,<br />
Sondern all meine Sinne schärfen,<br />
Und alle Zweifel abwerfen.<br />
<br />
Ich will, das bedeutet,<br />
Dass Wissen ich erbeutet,<br />
Das mir nicht bewusst.<br />
Lernen ohne ein "Du musst!"<br />
<br />
Ich muss ja nichts, ich will,<br />
Just like a dragged little pill,<br />
Deine Ruhe und Kraft erleben.<br />
Lass Deinen Rhythmus in mir beben!<br />
<br />
Ich will Dich ganz!<br />
Zu jedem dritten Tanz<br />
Will ich Dich führen,<br />
Sofern sie uns gebühren.<br />
<br />
Ich will auch an Dich rühren,<br />
Und Dich zur Schönsten küren,<br />
Doch das ist lange nicht genug,<br />
Solch Erklärung wär Betrug.<br />
<br />
Du gibst mir ein, was ich noch kann,<br />
Was nie im Leben ich ersann,<br />
Zu kurz war es bisher dafür.<br />
Du öffnest stets die richt'ge Tür.<br />
<br />
Ich hab schon aufgehört zu zählen,<br />
Soviel konnt ich bewusst nie wählen.<br />
Du liebst mich wenigstens so viel wie ich<br />
Und deshalb, Liebste, will ich Dich.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-33637207130641210422011-05-02T16:50:00.000-07:002011-05-02T17:16:51.176-07:00Präsens Passiv oder: Romantik von hintenGenieße schweigend, breit grinsend,<br />
Durch schmale Sehschlitze linsend,<br />
Das Bild, das die Zweige im Wind<br />
Sich wiegend sind für das Kind:<br />
Hinterm Fenster Schräg gegenüber<br />
Laufen zwei ineinander über.<br />
Eine auf einem sitzend,<br />
Vermutlich beide triefend, schwitzend,<br />
Positionen ständig wechselnd,<br />
Ihre Anspannung zerhexelnd,<br />
Gibt sich einer dem andern;<br />
Darf jeder einmal wandern,<br />
Haut- und Haarlandschaft ertasten.<br />
Der jeweils andere darf rasten,<br />
Des eigenen Fleisches Massen,<br />
Den schweren Kopf sinken lassen,<br />
Auf wärmere Haut noch sich betten,<br />
Arme mit Beinen verketten,<br />
Um immer verbunden zu bleiben,<br />
Glieder gegeneinander zu reiben.<br />
Gemeinsam Hügel und Berge erklimmen,<br />
Weil so schön das Crescendo der Stimmen<br />
Und der Sturz in den Bergbach danach,<br />
Entlockt ein leise jauchzendes Ach.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-54454347703873725292011-04-04T15:57:00.000-07:002011-04-04T15:57:46.219-07:00Ich schiebe Dich!Eine Arbeit, die ich<br />
vor Jahren begann,<br />
lässt sich nicht beenden.<br />
Ihr Zielpunkt dreht sich<br />
auf einer kreisrunden Bahn.<br />
Sie will im Rollstuhl verenden,<br />
den ich vor mir her schiebe.<br />
Sie weiß, wenn sie nicht sitzen bliebe,<br />
besteht Gefahr, dass ich sie liebe.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-18694715664803057992011-03-23T10:28:00.000-07:002011-03-23T10:28:05.205-07:00Rall und Schauch, Pt. IIEs raucht schallend, wo ich bin. Das Gesetz erkennt meinen rechtmäßigen Namen an, aber feiern darf ich nicht, weil anderwärts Papiere unrechtmäßig sind und der Schall, den ich absondere die Exekutive auf den Plan ruft. Neider, Konkurrenten, *Rezensoren... was weiß ich, was diese Kräfte treibt. Es ist fies, es ist gemein, es hat keine Liebe und keinen Namen und kommt damit durch. Kann doch nicht sein!Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-63481116446184705872011-03-02T14:50:00.001-08:002011-03-11T15:59:11.762-08:00Ein Tag in drei ZügenWhat´s up<br />
<br />
Die Sonne blinzelt auf beraifte Frühblüher und macht sie glitzern. Sie ist etwas wacher noch als ich, aber immerhin. Ich paddle gegen einen Ampelstrom; KnallBunt, BauchAbdruck, SchönSchwanger... Mein Lieblingskaufladen hat noch nicht geöffnet – wozu und vor Allem: Wie sich solche Zahlen merken?! Auch die anderen Läden, in die ich will, haben noch geschlossen. (Ich war gestern etwas zu aufgeschlossen und indem ich daran denke, bekomme ich schon wieder Lust auf ein Bier – das kann doch nicht wahr sein!)<br />
Also zum Frühaufbäcker, einen Alibi-Kaffee - in zweierlei Hinsicht - um an Zettel und Stift zu kommen, bevor mir Alles aus dem Kopf fällt. Die Verkäuferin reicht mir Kaffee, Zettel und Stift und fordert einen Liebesbrief. Herrgott, ich wollte doch nur einkaufen!<br />
Als ich wieder auf die Straße trete, fällt mir als Erstes der Schornsteinfeger auf dem Dach schräg gegenüber auf, der ins Bild geht und wieder raus, wie ein Tangotänzer. Ich muss grinsen. Vielleicht geht dieser Tag ja doch ohne größeren Schaden zu Ende. Daran zweifelnd stolpere ich weiter neben mir her und kann nun endlich meinen Kaufladen betreten. Den Kaffeebecher stelle ich draußen an der Hauswand ab, ist sowieso zu heiß. Halbwegs zielsicher bugsiere ich nun die Saft-, Brause- und Wasserflaschen in den runden Bastkorb, sage dem Verkäufer, wie ich den Wein letztens fand und dass ich heute keinen will. Dann noch in den Tabakladen. Rauchen kann ich zur Zeit wirklich fast immer. Das abgestellte Alibi sammle ich erst danach wieder ein. In diesem Kleinod ist das möglich, ohne in Lebensgefahr zu geraten. Das besorgen ganz andere Dinge. Die Schneiderin, der ich gern meine neue Nummern zu großen -Second-Hand-Kapuzenpullitag-Jeans anvertrauen will, kann nicht leider noch antreffen. Sie öffnet erst in einer knappen Stunde.<br />
Auf dem Weg zurück in die Wohnung gebe ich einem traurigen Strauch mein Alibi. Dort angekommen stelle ich die Tasche ab und fest, dass der Zettel weg ist. Rausgefallen, aus der Ich-weiß-nicht-mehr-welche-Tasche, schätze ich, vielleicht aber auch den von der Spenderin gewünschten Dienst erfüllen. Also doch erstmal die Wäsche, dann aber schnell die angestauten Sätze ins Notizbuch. Da sind sie besser aufgehoben. Ob gebundene Seiten, oder nicht garantiert aber trotzdem nur Eines - das Spickzettelphänomen.<br />
Den Anfang rekonstruierend und meine seidene Realität weiterspinnend sitze ich im Zug, schwebe in die große Stadt.<br />
<br />
<br />
Berlifornication<br />
<br />
Ich springe kurz in der Uni vorbei, um noch so einen Bürokratenkram zu klären, dann weiter zum Friseur. Ich bin überpünktlich, als wollte ich die Verspätungen der letzten Male alle aufholen. Unter schnaspelnder Schere rephilosophiere ich meiner Leibbarbierin über die Allgegenwart von Gewalt, Macht, Ausschließungsmechanismen und wir tauschen uns über Autounfälle aus. Sie hatte die größeren, was daran liegt, dass sie regelmäßig fährt. Beim Rauchen vor dem Salon in der Sonne komme ich noch mit einem interesssanten, stillen und scheinbar literaturinteressierten Radiomenschen ins Gespräch, dessen kleiner Laden direkt neben dem meiner Freundin – ich komme sei knapp einem Jahr fast jeden Monat einmal her - mir zum ersten Mal auffällt.<br />
Nun aber endlich los. Da der Bus gerade weg ist, entscheide ich mich nach kurzem Blick auf die Karte für einen kleinen Sonnenmarsch zum nächsten U-Bahnhof in dieser (heute) so freundlich-bürgerlichen Vorstadt, komme an der polizeibewachten libyschen Botschaft vorbei, und erinnere mich daran, dass ich heute schon zweimal eine Tageszeitung in der Hand aber keine Zeit und keinen Platz im Kopf hatte. Auf der Fahrt zur Arbeit steige ich einmal falsch aus, um mir einen wunderschönen, spamfreien Bahnhof anzusehen. Dieses Großstadtspinnennetz heute mal von seiner Peripherie aus entdeckend, steige ich in der bewegten Mitte wieder aus dem Untergrund empor, biege mit windzerzaustem Haar um die zwei Ecken und komme müde, hungrig und freudig erregt im Büro an.<br />
<br />
<br />
Good Vibrations<br />
<br />
Ausgelassene Stimmung herrscht hier auch schon ohne mich, ob skurriler Winkel des digitalen Netzes. Ich würde gern die Besenkammer aufräumen, doch reagiere ich mich dann über der Buchhaltung ab und werde immer schwächer und unkonzentrierter. Das minimiert jedoch nicht die Qualität meiner Arbeit, sondern nur ihr Tempo, so hoffe ich. Meine Kollegin ermuntert und lobt mich währenddessen die ganze Zeit und wir unterhalten uns über neuronale Abnormitäten. Der Verlagskater schafft es während einer kurzen Abwesenheit der Chefs nicht, die Mäuse vom Tanzen abzuhalten. Im Gegenteil, er steht an der Treppe und bejammert seine Einsamkeit und Vernachlässigung, dieser schöne Heuchler. Natürlich gehen wir auf ihn ein und nebenbei jongliere ich mit den Zahlen auf den Rechnungen. Ein System ist mir möglich. Es scheint auch zufriedenzustellen. Somit ebenfalls zufrieden stöbere ich noch kurz im sozialen Netzwerk herum und trete dann den Heimweg an. In der Bahn verteile ich noch ein paar Erinnerungsmails für die in zwei Tagen angesetzte Konferenz des Stadtteilnetzwerkes in meinem Kleinstadt-Kiez und versuche die telephonierende Essgestörte neben mir zu überhören. Dabei hilft mir ein Blick auf die füllige Frau gegenüber, die sehr gespannt in einem Obdachlosenmagazin liest und wesentlich glücklich aussieht.<br />
Zuhause erwartet mich ein Brief meiner Mutter, von dem ich doch tatsächlich etwas Schönes erwarte. Der Unsinn einer solchen Vorfreude fällt mir beim Erblicken des Schriftzuges "Familienkasse" im Briefkopf wie Schuppen von den Augen. Das Altpapier stapelt sich zu einem riesigen Berg. Raus damit. Den Brief muss ich leider behalten. Noch immer flirre ich herum, kreuz und quer durch die Wohnung, beschränke mich langsam auf die Küche und das unregelmäßige Kochdreieck. Einige Zigaretten später ist endlich dieser Tag niedergeschrieben, der mich so getrieben hat. Der Schaden ist begrenzt auf ein überlastetes Handgelenk und ich nehme mir vor, endlich meinen Bürowareneinkauf zu machen, um auch weicher zu führende Schreibwerkzeuge zu besorgen. Die einzige Gefahr besteht noch darin, dass ich mit einem riesigen Wumms von der Hochbettleiter falle. Ich werde mich sorgfältig an die Sprossen heften.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-29812596191672778652011-02-27T13:36:00.000-08:002011-02-27T14:30:06.831-08:00Erdbeer Vanille und KleingeldprinzessinDu sagst, ich kann gut küssen,<br />
dann leg Dich doch zwischen,<br />
mich und mein Kuschelkissen.<br />
Ich werd Dich nicht vermissen,<br />
und nicht auf Dich warten,<br />
Hab zu tun in der Garten-<br />
Und der großen Dschungelstadt.<br />
Du sollst nur wissen<br />
Beziehungsweise<br />
nicht vergessen,<br />
Wie Freiheit,<br />
wie Liebe schmeckt<br />
oder schmecken kann.<br />
Erdebeer, Vanille<br />
oder mal Exotisch<br />
Karamell oben drauf<br />
Oder lieber frische Früchte - <br />
Jeden Tag find ich im Grunde<br />
etwas Anderes erotisch<br />
und ich hör auch schon<br />
ein verschlucktes Aber<br />
aus deinem Munde,<br />
das mir sagt, Du magst meine Version<br />
doch ganz gern, sie macht Dich an,<br />
ich mach mich aus<br />
dem Staub, damit<br />
Du ergründen kannst,<br />
was Du glaubst.<br />
Erdeer, Vanille<br />
oder doch Schoko<br />
lade ich Dich ein,<br />
wenn Du willst.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-67985338893056853862011-02-26T10:24:00.000-08:002011-02-26T10:24:37.893-08:00StadtentwicklungDie Stadt zerfällt in meinen Augen,<br />
Sieht nunmehr ganz anders aus.<br />
Plötzlich kann ich Staub aufsaugen,<br />
Mit tosendem Gebraus,<br />
Was vorher gar nicht ging,<br />
Weil ich in diesem Loch festhing,<br />
Das ich für paradiesisch hielt,<br />
Nun hat diese Stadt verspielt.<br />
<br />
Ein großer Fisch hat sie verschluckt,<br />
Die geleckte Stadt ist so entrückt,<br />
Man hat schon auf sie gespuckt,<br />
Sich nicht mehr nach ihr gebückt.<br />
Durchkreuzt vom Strom aus Dschungelmeer,<br />
Zum Atmen kommt schon keiner mehr,<br />
Vor Papier, Asphalt und Teer,<br />
Versteckt hält sich das Klüngelheer.<br />
<br />
Drei Nischen seien noch besetzt,<br />
Doch Geister werden hier zersetzt,<br />
Nur die nicht, die geradeaus,<br />
Statt um Ecken und in Winkel fliegen,<br />
Denen stellt man alles aus,<br />
Zunächst wird hier das Denkmal siegen;<br />
Alles wird in Stein gehaun,<br />
Fehlt nur noch die Farbe: braun.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-1635325266503524372011-02-22T17:08:00.000-08:002011-02-26T10:00:32.230-08:00Schmetterling&Taucherglocke (dies ist kein Plagiat...)Ich kapituliere vor den Schmetterlingen,<br />
Ich kann sie nicht fangen,<br />
Müsste sie eigentlich<br />
Umbringen,<br />
Da sie mich umringen,<br />
In die Enge treiben, immer wieder.<br />
Selbst im Winter gelangen<br />
Sie unter die Haut.<br />
Wollte sie doch<br />
Unter die Erde verbannen!<br />
Es ist ein ewiges Spiel,<br />
Seit ich der Wunderblume verfiel,<br />
Liegt sie immer wieder mal<br />
Auf der Lauer,<br />
Wie lange mag das bloß noch dauern!<br />
Bis ich tot von der Mauer?<br />
Jedes Jahr wieder<br />
Wird sie sie locken<br />
Jeden Tag wieder bin ich hinterher,<br />
Ständig läuten die Taucherglocken,<br />
Noch bevor ich ankomme.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-59400754204420725432011-02-15T06:49:00.000-08:002011-02-15T06:49:05.321-08:00Innenaufnahme IIIIntrojekte tanzen auf Dir,<br />
Es tanzen die Schatten <br />
In flackerndem Licht.<br />
Sie sind dazwischen,<br />
Verbinden uns nicht.<br />
Leises Knackenund Zischen<br />
Unvermittelt dumpfes Krach -<br />
Holz arbeitet<br />
Und das Feuer hilft mit.<br />
Weiches Zerfallen zu zartesten Flocken,<br />
Schwarz zu Weiß,<br />
Die sich mir auf den Atem,<br />
Mir auf die Worte legen.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-59291381984551339752011-01-31T13:40:00.001-08:002011-01-31T13:40:46.963-08:00Kurz und schmerzlos, bitte!Versuch mir bitte den Kopf abzureißen,<br />
Mach mich zunichte,<br />
Hau mich kurz und klein,<br />
Sonst tut es die Angst.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-54039864437911889912011-01-22T14:07:00.000-08:002011-01-22T14:07:04.029-08:00Innenaufnahme IIIntrojekte<br />
Binden mir<br />
Die Flügel zusamm' -<br />
Da komm ich allein<br />
Nur schwer ran -<br />
Doch widerlich<br />
Spür ich den fetten Knoten<br />
In allen Kammern.<br />
<br />
Ich mag weder Fesseln,<br />
Noch Knoten, noch Schmerz;<br />
Außerdem brauch ich<br />
Die Flügel<br />
Im täglichen Leben.<br />
<br />
So muss ich ein Messer zücken<br />
Und schärfen die Klinge<br />
Das mächtige Seil zu zerstücken,<br />
Doch kann es mir glücken<br />
Aus mir heraus zu treten<br />
Und hinter mich selbst?<br />
Wenn ich das fertig bringe,<br />
Mich morgen früh endlich<br />
In wärmere Winde schwinge,<br />
Dann sehe ich wieder den Horizont,<br />
Der verstellt war durch Wälder,<br />
Ruinen auf Hügeln und<br />
Die Stadt und das Schloss<br />
Mit den Türmen, vier an der Zahl,<br />
Die je eine Qual<br />
Gefangen<br />
Halten.<br />
<br />
Es gilt sie zu stürmen,<br />
Es gilt: Schreie befreien,<br />
Alle im Chor in den Morgen hinein.<br />
Es gilt zu kreisen über der Stadt<br />
Um Abschied zu nehmen,<br />
Dann raus<br />
Und Kurs<br />
Halten.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-24632715175671558632011-01-09T16:20:00.000-08:002011-01-09T16:20:56.550-08:00Zwei K und drei L, bitte.Antikapitalistische Marktschreier und eine verdrehte Vision, verdrehte Wahrheiten.<br />
Da kann´s schonmal passieren, dass ich vietnamesische Zigaretten für Glück spendend, und ein kostenloses Probeabo für beruhigend halte. Die versprechen einem das Rote aus der Hölle und dann wird´s doch kalt und regnerisch. Ziehen doch dunkle Wolken auf am, zuvor blauen, öffentlich-rechtlichen Himmel. Ist eben Alles doch nicht so einfach in userm Erdmantel. Unter Mutter Erdes Kopftuch sieht es ganz erbärmlich aus und die ollen Socken könnten auch schicker sein, aber darüber macht man sich bei Gelegenheit lustig, obwohl es dafür, leider, Beweise gibt.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-76016869419150053952010-12-20T17:14:00.000-08:002010-12-20T17:14:50.979-08:00WinterBis eben noch flogen Hemden, Mützen und Taschen<br />
mir aus der Hand, wo ich gerade stand,<br />
um gleich wieder loszuspringen,<br />
raus aus der Tür, von einem Gewühl<br />
ins Andre.<br />
<br />
Bis eben noch segelte rum,<br />
legte in wilde Karo- und Blumenmuster<br />
sich Schicht für Schicht übereinander<br />
mein Leben.<br />
Bis eben<br />
war noch Bewegung,<br />
doch begann schon Nebel, dann Raif zu sinken.<br />
<br />
Und nun legt sich, leise rieselnd,<br />
darüber ein kalter, wärmender Teppich<br />
aus dickem, glänzenden Stoff.<br />
Drunter Alles erstarrt.<br />
Belastend die Schwere all dieser Dinge,<br />
um die ich weiß und die ich doch nicht sehe.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-10194810828517320502010-12-10T16:30:00.000-08:002010-12-10T16:30:26.069-08:00Nichts WichtigeresDu frisst um Dich rum<br />
Und pupst heiße Luft aus,<br />
Ohne zu verdaun.<br />
Du lässt Dir gern befehlen,<br />
Was Du haben musst,<br />
Doch das wid Dir nicht bewusst.<br />
<br />
Die Arbeit ist stupide,<br />
Jeden Abend bist Du müde<br />
Und was Du nicht weißt:<br />
Es ist eines Anderen Geheiß.<br />
<br />
Dein Schweiß ist sehr teuer,<br />
Doch brennt bei Dir kein Feuer,<br />
Das Du selber legen kannst.<br />
Dein Kamin mag nur Pressholz,<br />
Und Du bist mächtig stolz<br />
Auf Deinen großen Wanst!<br />
<br />
Oh, es gibt auf der Welt<br />
Nichts Wichtigeres als Geld<br />
Und es gibt immer noch Menschen,<br />
Die das nicht verstehn.<br />
<br />
Heiß ist nur Dein Draht<br />
Zum Konsumgütermarkt -<br />
Du tust, als ob Du weißt,<br />
Auf ungeschickete Art,<br />
Denn Du stellst niemals Fragen -<br />
Schon bist Du enttarnt.<br />
<br />
Es gibt auf der Welt<br />
Nichts Wichtigeres als Geld<br />
Und es gibt immer noch Menschen,<br />
Die das etwas anders sehn.<br />
<br />
Was Du auch nicht weißt,<br />
Ist, was Denken heißt,<br />
Und dass man sich selber beißt.<br />
Nicht einmal Nach-denken kannst Du,<br />
Einfach nicht verstehn,<br />
Das Andre andre Wege gehn.<br />
<br />
Und überhaupt: <br />
Gehn, anstatt zu fahrn,<br />
Was für ein Schmarrn -<br />
Das ist nicht Dein Vokabular,<br />
Doch kopierst Du´s wunderbar,<br />
Weil Du sonst kein Gesicht hast,<br />
Nein, Dir bricht was<br />
Aus der Krone ohne Gadgets -<br />
Obwohl Du nichtmal die verstehst.<br />
<br />
Du verstehst so Vieles nicht,<br />
Du armer, armer Wicht,<br />
Verlierst Dein Gesicht<br />
Bei jedem Gespräch,<br />
Weil Du nichts zu sagen hast,<br />
Degradierst Dich als mein Gast -<br />
Pesona non grata,<br />
Ach, was sag ich,<br />
Es gibt Dich doch gar nicht...<br />
<br />
Doch gibt es auf der Welt<br />
Nichts Wichtigeres als Geld,<br />
Und immer noch Menschen - ja, das bist Du -<br />
Die sich selbst nicht verstehn,<br />
Sich gerne reden hören,<br />
Und keine eignen Wege gehn.<br />
<br />
Oh, es wird immer Menschen geben,<br />
Die wissen zu leben...<br />
Ich weiß leider nur,<br />
Ich kann nicht verstehn,<br />
Dass die Brust Dir schwillt,<br />
Du bist doch so gewillt!<br />
Das Wollen will gekonnt sein<br />
Und es würde mich sehr freun,<br />
Doch kann ich es nicht ertragen,<br />
Dir beim Können zuzusehn,<br />
Deshalb musst Du leider gehn.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-15367624776251079902010-12-02T09:36:00.000-08:002010-12-26T15:27:27.872-08:00Der kälteste erste DezemberItalien lässt die Säue abperlen, ganz elegant.<br />
Fernfahrer in Griechenland haben mit Ungeziefer zu kämpfen, das ihnen ihre ehrliche Arbeit erschwert.<br />
Spanien bindet an Tomaten, die hingegen, sobald sie groß genug und rot sind, freigesetzt werden in Richtung Norden.<br />
Großdeutschland und die Schweiz bekommen trotzdem immer was ab, denn alle Löcher sind ja lange nicht gestopft, und so müssen sie regelmßig reinemachen, den Dreck wieder ausschaffen. <br />
Ebenso der Nachbar im Westen. Frankreich hat wie immer die beste Ordnung, das effektivste System Bewegung zu kontrollieren. Fahrendes Volk, also freie Bewegung, hat dort keine Chance. Nur manchmal gibt es an anderer Stelle sehr wütende Bewegung...<br />
Die Kultur der Deutschen hingegen scheint selbst schon das System zu sein, dem die Unmöglichkeit zu Gegen-bewegungen innewohnt. Allerdings hat man hier etwas übers Wasser Geschwapptes aufgeschnappt: Es gibt eine Form von Schlaf, die plötzlich um sich greifend Tod bringt. Genau dann, wenn die Schlafenden erwachen. Da solche Ereignisse, im Gegensatz zum restlichen Weltgeschehen, nicht vorhersehbar sind, trägt man in Berlin jetzt Maschinengewehre vor dunkelblauen, gut gefüllten Anoraks, am kältesten ersten Dezember, an den ich mich erinnern kann. Mithilfe einiger Organerweiterungen reicht diese Erinnerung weiter zurück, als es mir natürlich möglich wäre. Ich weiß zum Beispiel, dass es einmal eine natürliche Ordnung gab, die niemand in Frage stellte, Frage stellte, Frage stellte, niemand.<br />
Heute kämpft man mit dem Chaos und ständig übersieht man was, flutscht einem ein Flutschling durchs Gitternetz. An Absturz ist jedoch nicht zu denken. Stehen jeden Tag in der Arbeit und lassen uns nicht beirren von Fragen. Das oberste Gebot ist es, die Ordnung zu wahren, drum sei: Mein Arbeitsplatz - mein Kampfplatz für die Ordnung!<br />
Es ist kalt. Der Winter ist ganz plötzlich hereingebrochen mit Massen von Schnee und trockener, eisiger Kälte. Kein Grund zur Besorgnis, wir bekommen das fest in den Griff, wie die Kalaschnikow vorm Bauch, hier in Berlin, am kältesten ersten Dezember.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-53784958178608483942010-11-15T17:55:00.000-08:002010-12-25T18:36:00.783-08:00Gute Frage - Klappe - die ErsteWenn mich alle Nase lang<br />
Leute fragen, was ich denn so mache,<br />
und ich selbst schon nicht mehr hören kann,<br />
wie ich dann verlegen lache<br />
und den lange einstudierten,<br />
hin und wieder variierten<br />
Text zum Besten gebe,<br />
frag ich mich, ob ich noch lebe.<br />
<br />
Gute Frage, denk ich: Wo stehst Du<br />
jetzt in diesem Augenblick?<br />
sehe ich mir selber zu<br />
und find mich immernoch zu dick.<br />
Ein Feigling bin ich obendrein,<br />
ja, immer schon gewesen, nein,<br />
lange hab ich eingeübt,<br />
So klein zu sein und so betrübt.<br />
<br />
Kann doch jetzt nicht sagen,<br />
dass das Alles gar nicht stimmt,<br />
das Licht war außerdem gedimmt,<br />
und ich war Siegfried, niemals Hagen.<br />
<br />
Kind, Worte sind nicht Worte nur,<br />
und Du hängst nicht an einer Schnur -<br />
Tanzen, Hampeln, Lust an Lust!<br />
Raus mit Dir an eine andre Brust!Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-35189812852580451962010-11-01T16:14:00.000-07:002010-11-01T16:14:09.898-07:00TransportAm Ende von Tagen<br />
Immer erschlagen<br />
Zu sein, weiter oszillierend,<br />
Wochenlang nicht kopulierend,<br />
Ist mancher einzige Wahl,<br />
Heißt auch Menschenmaterial.<br />
<br />
Das läuft heiß und verschleißt,<br />
Zieht kondensierten Schweiß,<br />
Fliegt in den Abfall, <br />
Vorzubeugen einem Knall,<br />
Wird nicht mehr selektiert,<br />
Wird singularisiert.<br />
<br />
Dieselben stets dasselbe,<br />
Diesseits und jenseits der Elbe.<br />
Wird aus dem Gefüge luxiert<br />
Und in einen Zug bugsiert,<br />
Nur merkt keiner die Passivität,<br />
Noch weiß einer, wohin die Reise geht.<br />
<br />
Nach täglicher Laufzeit aufbereit`,<br />
Das Endlager ist nicht mehr weit.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-17675254658102737802010-10-28T15:23:00.000-07:002010-10-28T15:23:15.277-07:00Zu weit rausschwimmenIch bin weit draußen jetzt, der Euphorie darüber geschuldet, endlich sicher schwimmen gelernt zu haben. Ringsherum nun Wasser, das ein schwappendes Geräusch macht und mir ins vor Erschöpfung verzerrte Gesicht, das ich nicht sehen kann, tropfenweise meinen Übermut spuckt. (Ich muss an meinen Surfversuch im letzten Sommer denken). Während ich ohne weitere Schwimmbewegungen kurz unterm Kinn an der Wasseroberfläche aufgehängt bin, zieht etwas an meinem rechten Fuß, bilde ich mir ein. Alles schwimmt und ich hänge mittendrin. Ein Perspektivwechsel ist physikalisch nicht möglich. Zu sehr vermisse ich die Vogelperspektive, die ich so gern einnehme, um auf die kleinen Dinge zu schauen. Dies hier ist größer als ich, daran habe ich nun keinen Zweifel mehr. Zurücklehnen geht jetzt nicht. Oder doch? Eine Weile auf dem Rücken liegen ginge, wenn ich ruhig und gleichmäßig dabei atmete. Kräfte sammeln im Kopf. Aber was, wenn ein Schiff oder sonst irgendetwas kommt. Das bedeutete Gefahr. Dann wäre ich hinüber oder schlimmstenfalls hinterher noch viel angestrengter. Der Mut ist jetzt ein Untermut. Jedoch will ich den Kopf nicht hängen lassen und er darf auch nicht aus der Aufhängung rutschen. Bei meinem Surfversuch im letzten Sommer hat mich ein vielseitiger Paddler gerettet. Ein richtiger Kanute war das nicht und auch kein Surfer, aber er konnte beides irgendwie und so durfte ich in der sich so viel sicherer anfühlenden Plastik-Nussschale reisend das Ufer doch wieder betreten, mich erschöpft im Sand niederlassen, den Alleskönner beim Stück für Stück Näherkommen beobachten und mir schwören, so etwas nie wieder zu tun.<br />
Eigensinnige Dialektik: Schwüre sind ja nur dazu da, dass man sie brechen kann. Und das Vergessen spielt eine wichtige Rolle im Gedächtnis.<br />
Zu allem Überfluss beginne ich zu frieren und die einzige Bewegung, die jetzt noch von mir ausgeht ist ein Bibbern, nicht nur vor Kälte, auch vor Resignation. Warum kann ich denn nicht einfach mal, wie tausende Andere auch, schön gemütlich in den Süden fliegen und faul in der Sonne liegen? Warum lockt mich denn immer das Meer, das Leben, die Herausforderung, und warum kommt regelmäßig das Gefühl auf, dass dies irgnedwie doch nicht mein Element ist. Ängste kommen auf und ich gehe unter. Was soll der Mist von Selbstzerstörung? Der smarte Wassersportler hätte das nicht mit ansehen können und die coolen Typen, die mir so verantwortungslos selbstverständlich Board und Segel ausgehändigt haben, wären sauer, weil sie womöglich meinetwegen ihren coolen Job verloren hätten. Die Interessen meiner Mitmenschen helfen mir manchmal zu meinen eigenen zurückzufinden. Also schwimme ich los, in der Hoffnung, dass das Abenteuer bald vorbei ist und ich erschöpft im Sand liegen kann.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-16105876794448748972010-10-23T12:40:00.000-07:002010-10-23T12:40:39.674-07:00Dümpelei (some free jazz)Das kleine Ding auf blauen Grund<br />
Zerschneidet ihn mit seinen weißen Streifen.<br />
Nun rieselt´s Schnipsel kunterbunt,<br />
Die anders ineinandergreifen.<br />
<br />
Doch seh ich nur´ne matte Scheibe.<br />
Mir fehlt die dritte Dimension,<br />
Von der vierten ganz zu schweigen.<br />
Wie lange sitze ich hier schon?<br />
<br />
Worauf ich sitz beginnt zu schwimmen,<br />
Ein grünes Meer, ganz voll mit<br />
Kleinen Schiffen, großes Wimmeln,<br />
Wo ist nur das Dynamit?<br />
<br />
Beladen mit Erinnerungen,<br />
Segeln sie an mir vorbei,<br />
Besatzungslos; nicht mehr besungen,<br />
Wird die ganze Segelei.<br />
<br />
Was soll ich nun hier – mich bewegen?<br />
Jede Richtung steht mir frei;<br />
Kann mich sogar erheben<br />
Aus dem faden Einheitsbrei!<br />
<br />
Doch was tu ich? Ich erstarre!<br />
Mir fehlt der Mut zu einem Sprint,<br />
Kann nicht bewegen meine Karre,<br />
Das konnt ich noch als Kind.<br />
<br />
Das Wasser scheint jetzt abgelaufen,<br />
Nicht einmal das hab ich bemerkt.<br />
Ich bin ein bunter, träger Haufen,<br />
Neben einem Abfallberg.<br />
<br />
Keine Straßen, keine Weiden – <br />
Wer dies Gebirg besteigt,<br />
Muss Grässliches erleiden,<br />
Bald steht über den Hang geneigt.<br />
<br />
All das, ein Rest von Phantasie,<br />
Die in nichts mündet.<br />
Nur, wovon diese Poesie,<br />
Und die leere Flasche, kündet.<br />
<br />
Letztere, das ist der Schlüssel,<br />
Ich spiegle mich darin,<br />
Was hab ich für´nen langen Rüssel<br />
Und und was für`n großes, schlaffes Kinn?<br />
<br />
Nein, nein, das geht so nicht,<br />
Das ist nicht mein,<br />
Ich bin nicht dieser fette Wicht,<br />
Lass mich was Andres sein!<br />
<br />
*pling*Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-26475425658269736332010-10-18T15:54:00.000-07:002010-10-18T15:54:39.614-07:00Himbeermarmelade am AbendDie Hose gerissen,<br />
Die Schulter verknackst,<br />
Der Kopf hat´ne Beule<br />
Und trotzdem geht´s mit der Karr(ier)e voran.<br />
Kein Häufchen Elend,<br />
Trotz des Gefühls der Nutzlosigkeit.<br />
Nur mir selbst verpflichtet,<br />
Begehe ich all diesen Unsinn,<br />
Und es ist schön,<br />
Am Abend Himbbeermarmelade zu essen,<br />
Weil der Sinn mir danach steht.<br />
Der Geschmack von angebranntem Espresso mit Rohrzucker darin.<br />
Frühstück am Abend<br />
Und genauso süß<br />
Liegst Du gleich in meinen Armen,<br />
Gleich in meinem Schoß.<br />
Musik im MP3-Format - <br />
für bessere Klangqualität<br />
Geht man, wie früher, aus.<br />
Ins Kino, Konzert,<br />
Auf Tanzveranstaltungen,<br />
In ranzige Schuppen.<br />
Genascht wird zuhause,<br />
Auf Parties diniert,<br />
Und ich will nichts dazwischen.<br />
Echte Himbeeren aus dem letzten Sommer<br />
Oder nichts.<br />
Keine Kompromisse.<br />
Was ist das eigentlich?Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-31064281272654530932010-10-13T11:00:00.000-07:002010-10-13T11:00:07.235-07:00Untotehinterm Ofen vor gezerrte,<br />
liebend gerne eingesperrte,<br />
lärmgescheuchte Nutztierherden<br />
wollen raus und können nicht,<br />
denn sie fürchten sich vor Licht<br />
und vorm Gesehenwerden.<br />
<br />
sitzen da, ganz eingeknickt,<br />
weichen aus dem fremden Blick,<br />
ob er sie liebt oder bestraft.<br />
sie wissen nicht,<br />
wohin mit sich – <br />
welch qualenvolle Knechtenschaft!<br />
<br />
von Angst getriebne,<br />
hängengebliebne<br />
daseinsformen,<br />
für Tiere viel zu schläfrig,<br />
für Tote zu lebendig,<br />
eng eingepfercht in Normen.<br />
<br />
sie sind nicht tot,<br />
das wäre gnädig,<br />
um die Augen schon ganz rot,<br />
krampfgespannte Ewigkeit.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-41261890743949000782010-10-11T10:00:00.000-07:002010-10-11T10:00:37.955-07:00Vertrauen und GlückTreuhänder für 60 Tütchen feinstes Schokoladenpulver,<br />
Aus Italien,<br />
Für dreiundzwanzig Euro.<br />
Und keine Betrüger in Wannsee.<br />
Wissend um die sahnigen Zinsen,<br />
Frisch geschlagen,<br />
Jeden Moment,<br />
Ganz frisch,<br />
Bekam ich widerum Kredit<br />
Ohne solche.<br />
Darlehen heißt das,<br />
Das muss man nur zurückgeben.<br />
Das ist wirklich ein Muss,<br />
Denn gibt man, so nimmt man,<br />
So gibt man und nimmt...<br />
Ob Klein- oder Großstadt,<br />
Wandelnd auf nem Glückspfad,<br />
Wann der wohl endet,<br />
Ich will es nicht wissen.<br />
Der gute Mensch,<br />
Was weiß ich,<br />
Was haben wir gelacht.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7313964031209257391.post-76897507916929892242010-10-07T22:44:00.000-07:002010-10-10T09:15:43.252-07:00Kurz vor siebenGenervt von meinem Traum, vom Streit der Instanzen wache ich auf. Und habe Hunger, riesigen Hunger: Ich möchte schnell was essen, einen Kaffee, oder doch lieber schwarzen Tee, trinken und lesen, endlich wieder lesen, verstehen, verarbeiten. Arbeiten. Wenn ich gut bin, hänge ich als Pause zwischendurch immer mal wieder Wäsche auf. Aber jetzt geht dieses Bedürfnis vor. Toll, es wieder zu spüren, mein allereigenstes Bedürfnis nach Arbeit und individueller Bildung. Herrgott nochmal, jeder wusste irgendwie am besten, was ich tun solle, oder was gar mit mir anzufangen sei, und sie stritten sich solange, bis Dornröschen, weil sie ja die ganze Diskussion mitbekommt, genervt ist, einfach nach 55 Jahren aufwacht, sie alle rauswirft, um allein zu sein, Ruhe zu haben.<br />
Das ist es doch wohl: Ich will allein sein, was ich im Schlaf, solang er nicht traumlos, was er selten ist, nicht bin. Mist, jetzt ist diese Waschmaschine schon fertig und ich müsste mir was überschwingen und schnell die nassen Badetücher aufhängen gehen, damit ich nicht in einer Stunde bereits wieder völlig entnervt sein werde. Na, gut. Bis gleich.Nellie Nickelhttp://www.blogger.com/profile/09857690745193051794noreply@blogger.com0