Mittwoch, 25. August 2010

O Sonne, Du…!

Wo bin ich nur heut Nacht gewandelt,
In welcher Traumsurrealität?
Als ich Dich traf – es war schon spät –
Hast Du mich wie üble Last behandelt.

Ich muss zwar wohl Beachtung schenken,
In welchem Rahmen ich Dich sah,
Doch fühlt ich mich gekränkt durch was geschah
Und musste fortan an Dich denken.

Nur jede Spur von einem Bild fehlt mir;
Weiß nicht, ob Dein Herz noch schlägt,
Ob Deine Seele noch dieselbe Physis trägt,
Ob Du erhalten hast mein Briefpapier?

Lautes Schweigen rankt um meine Zeilen…
O, möchte ich Dir so gerne Dank erweisen,
Noch einmal sacht Deine Gestalt umkreisen –
Nenn es Neugier, Unzulänglichkeit -
Und einen Augenblick verweilen
Würd ich, wenn das Schicksal es gestattet.

O, Sonne Du,
Dein Herz schlug so nervös in Deiner Brust,
Meines schlug vor Angst vor dem Verlust -
Angst, dass die Vergänglichkeit
Erinnrung mir bestattet.

Mein Dasein hat Dich einst belebt,
Doch auch ermattet...
Die Zeit scheint noch so nah, als wär sie Gegenwart.
Vergänglichkeit ist groß und grau und kalt und hart,
Wie eine Wand, die Dich beschattet.

Und wenn da nichts mehr wächst,
Kein Moos mehr diese Nacktheit ziert,
Kein Kunstwerk Hässlichkeit kaschiert,
Nur Efeu von den Fugen nascht
(die doch nicht schmecken),

Dann suche ich Dich überall,
Weil Trauer mich umschleiert –
Doch auch Erfolge nähren meine Gier,
Um Dir zu sagen: „Schau mal, hier!“ –
Doch in der späten Einsamkeit
Find ich nur mich, und Dich in mir.

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