Sonntag, 12. September 2010

Nordstern

Der Himmel war grau,
Ich konnt Dich nicht sehn,
Obwohl Du immer und am hellsten scheinst.
Weil ich mir nicht vertrau,
Kann ich nicht weiter gehn –
Frag mich stets, was Du wohl dazu meinst.

Die Nacht ist still,
Im Kopf wird´s laut
Und aus zwei Winden wird ein Sturm.
Ich frag mich, was ich will;
Was sich zusammenbraut –
Heute Nacht noch fällt der Turm!

Alle Bilder drehn sich nur um Dich –
Herakles, Pegasus, der Große Bär –
Und keiner kommt Dir jemals näher,
Als Du selbst es bist.

Die Festung ist wüst,
Der Blick nun frei:
Du bist nur eine Sonne unter vielen.
Lange hab ich Dich vermisst,
Jedoch kann nachts nicht viel gedeihn –
Ich muss wohl nach dem Taglicht zielen.

Wie alle Sonnen stets zu kreisen scheinen,
Nimmt auch ein Mond so seinen Lauf,
Ändert sogar noch die Gestalt;
Doch wohl gäb ´s ohne Sonne keinen –
Er leuchtet nur durch ´s Feuer auf,
Das von drüben ihm Gesichter malt.

Nie wird er ihr näher sein,
Doch steht er jetzt auf Augenhöh,
Ist voll und rund und färbt sich für den Herbst.
Es werden noch Milliarden Stern gedeihn
Und zu ihrer Zeit vergehn.
Ein jeder sucht und wähnt am End, inmitten seiner selbst,
Das Licht.

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