Montag, 27. September 2010

Poppy Flower I-III

I

Jeden Tag ein Versuch, die Zeit anzuhalten,
Damit der Klatschmohn ewig blüht,
Will mir nicht gelingen.
Fragiles Äußeres
Ist nicht das ganze Wesen,
Biegsam im Wind und fest
Verwurzelt im weiten Feld,
Jedes Jahr wiederkehrend,
Besungen von zirpenden Stimmen.
So will ich betten mein Haupt
Und darf es nicht.
Es würde doch nur zu Boden sinken.
Wilde Blume, zart und stark zugleich,
Und rot, das spricht für sich.
Ahnungslos so schön.
Auf Wiedersehen.


II

Du biegst Dich im Wind
Und nimmst mir die Ruh.
Ich sehe Dir zu
In Gedanken...
Uns trennen die Schranken
Der Imagination.
Deine Zeit ist ganz nah -
Ich erwarte Dich schon.


III

Manchmal sieht sie aus
Wie eine Porzellanfigur
Im fahlen Abendlicht:
Lang und schmal,
Die Haut wie Schnee,
Erscheint sie in kühler Anmut.
Und der Schein trügt auch nicht,
Wenn das zarte Gesicht
Die starre Hülle der versunkenen Nacht absprengt.
Es erblüht dann in warmem Duft,
Spiegelt Spuren vergangener Zeit,
Die mir verborgen bleibt.
Erstrahlt in sonniger Farbe.
Das Meer ihrer blauen Augen,
Das liebende Mutterherz.
Alles an ihr gibt Wärme ab -
Manchmal soviel, dass ihr selbst nichts mehr bleibt.
Wenn sie friert und so schwach aussieht,
Wär ich gern ihre Quelle
Von Wärme und Kraft,
Böt ich so gern
Einen Ort der Erholung.
Doch kann ich Andres sein als Last,
Oder, schlimmer noch,
Eine von vielen
Randerscheinungen?

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