Mittwoch, 13. Oktober 2010

Untote

hinterm Ofen vor gezerrte,
liebend gerne eingesperrte,
lärmgescheuchte Nutztierherden
wollen raus und können nicht,
denn sie fürchten sich vor Licht
und vorm Gesehenwerden.

sitzen da, ganz eingeknickt,
weichen aus dem fremden Blick,
ob er sie liebt oder bestraft.
sie wissen nicht,
wohin mit sich –
welch qualenvolle Knechtenschaft!

von Angst getriebne,
hängengebliebne
daseinsformen,
für Tiere viel zu schläfrig,
für Tote zu lebendig,
eng eingepfercht in Normen.

sie sind nicht tot,
das wäre gnädig,
um die Augen schon ganz rot,
krampfgespannte Ewigkeit.

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